Federwaage - Kraftmesser

Federwaage im Gebrauch
Die Federwaage ist ein einfaches, kleines Gerät zum Bestimmen von Gewichten. Im ländlichen Bereich heißt das Gerät auch „Sackwaage". Wegen der kleinen Bauform kann sie bequem auch ins Gelände mitgeführt werden. Angler oder Jäger, die das Gewicht der Beute vor Ort bestimmen wollen, haben eine Federwaage mit. Der Name beschreibt den Aufbau: Eine Stahlfeder dehnt sich entsprechend der angehängten Last, an einer Skala wird das Gewicht abgelesen. Die Stärke (Härte) der Feder bestimmt den Messbereich.
gedehnte Feder
Federwaage
Das abgebildete Exemplar ist englisch beschriftet: POCKET BALANCE (Taschenwaage), trägt den Vermerk REGISTERED (eingetragen [Warenzeichen?]) und zeigt zwei Skalenteilungen: KILO von 0 bis 12,5 und OKE von 0 bis 10, beide Skalen mit einer viertel-Teilung. 7 OKE entsprechen 9 KILO; die KILO-Skala zeigt Kilogramm lt. internationaler Definition, die Maßeinheit OKE ist mit unbekannt, ich bin für Hinweise dankbar. Die Messingskala ist nicht geschraubt, obwohl es so aussieht, sondern genietet. Über das Alter des Gerätes gibt es keine verlässlichen Angaben, vermutlich ist es zwischen 60 und 100 Jahre alt.
Anzeige 5 kg
Viele werden ein ebenso gebautes Gerät in der Schule als „Kraftmesser" kennen gelernt haben. Benutzt wurden die Kraftmesser, wenn Zugkräfte bestimmt werden mussten; die verwendete Maßeinheit war Pond oder Kilopond, diese wurden später durch die Einheit Newton ersetzt.
Kraftmesser
Der Kraftmesser wird mit Gewichten = Massestücken geeicht: Eine Masse von 0,1 kg verursacht eine Gewichtskraft von 1 Newton.
Die Maßeinheiten für Kräfte werden im täglichen Leben nicht benutzt. Statt dessen werden Gewichte durch ihre Masse beschrieben („Ich habe einen 25 kg-Sack Zement heben können!" Das hat eine lotrechte Kraft von 250 Newton gebraucht.) und Schub- oder Zugkräfte werden im Versuch nur abgeschätzt („Hilf mir, das Auto weg zu schieben, allein schaff' ich es nicht." Man braucht eine waagerechte Kraft von ca. 300 Newton, aber wen interessiert das schon..). Eine der wenigen definierten Kraftanwendungen ist der Gebrauch eines Drehmomentschlüssels, z.B. in einer Autowerkstatt.